Ueli Mäder

Narzissmus und Macht

Nachhaltigkeit verlangt strukturellen Wandel

Freitag 6. November 2020 | 19 – 21 Uhr Vortrag

Samstag 7. November 2020 | 09 – 12.30 Uhr World-Café

Macht erhöht die Chance, (eigene) Interessen durchzusetzen. Wichtige Potenziale sind Herkunft, soziale Netzwerke, Wissen und Prestige. Narzisstische Prägungen befördern derzeit den Aufstieg zur Macht. Seit vierzig Jahren überlagert ein finanzgetriebener Kapitalismus das politisch-liberale Verständnis, das mehr auf sozialen Ausgleich bedacht war. Heute gelangen oft egomanische Personen in einflussreiche Positionen. Sie betrachten unsere Gesellschaft als Maschine, die  permanent die Effizienz optimiert. Das mechanische Menschenbild orientiert sich am vordergründig Nützlichen. Materielle Anreize sollen den Wohlstand ankurbeln. In der eng geführten „Zweck-Normalität“ verkommen soziale Wesen zu Waren. Probleme lassen sich aber nicht mit jenen Mitteln bewältigen, die sie verursacht haben. Corona und die Umwelt-Krise zeigen, wie wichtig soziale Handreichungen und Ökonomien sind. Unabhängig davon, ob sie als „systemrelevant“ gelten. Notwendig sind v.a. auch  demokratische Einrichtungen, Prozesse und Persönlichkeiten. Zudem ein Kategorischer Imperativ. Im Sinne einer Nachhaltigkeit, die uns verpflichtet, ökologische und ökonomische Ressourcen so zu nutzen, damit sie sich regenerieren. Neue soziale Bewegungen drängen darauf. Sie wollen die Welt beleben und gerechter gestalten.

Ueli Mäder

Ueli Mäder

Prof. em. Dr., Soziologe

Vita

Ueli Mäder, geboren 1951, ist emeritierter Professor für Soziologie an der Universität Basel und der Hochschule für Soziale Arbeit. Seine Arbeitsschwerpunkte sind soziale Ungleichheit und Konfliktforschung. 

Publikationen (Auswahl)

  • Mäder, U. (2019) «Zur Ökonomisierung gesellschaftlicher Verhältnisse», in Eisenegger, M., Udris, L., und Ettinger, P. (Hrsg.) Wandel der Öffentlichkeit und der Gesellschaft – Gedenkschrift für Kurt Imhoof. Wiesbaden: Springer VS, S. 197-211.   
  • Mäder, U. (2019) «Im Kontext des Kalten Krieges zwischen Ost und West», in Lutz, R. (Hrsg.) Heiss Fäuste im Kalten Krieg. Antikommunistischer Krawall beim Bahnhof Enge 1957. Zürich: Limmat, S. 5-13.   
  • Mäder, U. (2018): 1968 – was bleibt? Zürich: Rotpunktverlag.
  • Mäder, U. (2018) «Was tun gegen den Schulterschluss von Nationalismus und Neoliberalismus?», in Caritas Schweiz (Hrsg.) Wir und die Anderen: Nationalismus. Luzern: Caritas-Verlag (Sozialalmanach), S. 187-196.
  • Mäder, U. (2017) «Zur Soziologie des Alltags», in Mäder, U. und Schwald, A. (Hrsg.) Dem Alltag auf der Spur. Zur Soziologie des Alltags. Zürich: edition 8 (Soziologie aus der Edition 8), S. 9-33.   
  • Mäder, U., Jäggi, S. und Schmassmann, H. (2016) «Arbeit oder Geld: Was schützt vor Armut?», in Swietlik, I. (Hrsg.) Recht auf Arbeit. Luzern: Caritas (Sozialalmanach), S. 81-92.   
  • Mäder, U. (2015) macht.ch: Geld und Macht in der Schweiz. Zürich: Rotpunktverlag.  
  • Mäder, U., Jeyaratnam, G. und Schilliger, S. (2010) Wie Reiche denken und lenken : Reichtum in der Schweiz: Geschichte, Fakten, Gespräche. Zürich: Rotpunktverlag.
  • Mäder, U. (2000) Subsidiarität und Solidarität. Bern: Peter Lang (Social strategies).