Simon Mugier

Simon Mugier

Dr. phil., Soziologe

Simon Mugier, *1981, studierte Philosophie und Soziologie an der Universität Basel und Politikwissenschaften an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau. Von 2009-2016 arbeitete er am Seminar für Soziologie bei Prof. em. Dr. Ueli Mäder und promovierte im Fachbereich Soziologie. Für seine Dissertation „Wirtschaftswachstum und soziale Frage“ erhielt er 2019 den ersten Hans-Christoph-Binswanger-Preis der Universität St.Gallen. Er ist Dozent für Soziologie, Philosophie und Qualitative Methoden an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und für Wirtschaftsethik an der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) und verantwortlich für Kultur im Kloster Mariastein. Seit 2009 führt er die Geschäfte des KRR.

Buchvorstellung und Gespräch
20.02.2020

Rede anlässlich der HCB-Preisverleihung
26.11.2019

Interview auf Infosperber
25.11.2019

Simon Mugier
Wirtschaftswachstum und soziale Frage
Zur soziologischen Bedeutung der ökonomischen Theorie von Hans Christoph Binswanger

Metropolis Verlag
Marburg, 2019
ISBN 978-3-7316-1383-1

Inhalt

Hans Christoph Binswanger (1929-2018) gilt als Pionier der Umweltökonomie. Aber er scheint mit seinem wissenschaftlichen Kernanliegen bisher weitgehend unverstanden. Seine Theorie der «Wachstumsspirale» kritisiert die neoklassisch geprägte Mainstream-Ökonomie fundamental. Diese sei blind für den Wachstumszwang, der mit der modernen Geldwirtschaft einhergehe. Ohne Wachstum drohe ein unannehmlicher Schrumpfungsprozess. Andererseits gefährde anhaltendes Wachstum die Tragfähigkeit der ökologischen Systeme. Auch die (post-)keynesianische Kritik der Neoklassik übersehe dieses Problem, weshalb es bis heute an wirksamen Perspektiven für eine nachhaltige Wirtschaft fehle. Für seine eigene Theorie nahm Binswanger in Anspruch, das ökonomische Geschehen erstmals seit der Industrialisierung widerspruchsfrei und wirklichkeitsgemäß erfassen zu können. Die richtige Analyse galt ihm als Voraussetzung für nachhaltige Lösungen in Politik und Wirtschaft.

Simon Mugier untersucht, welche ökonomischen und soziologischen (Vor-)Urteile bisher daran hindern, die umfassende gesellschaftliche Bedeutung der Theorie der Wachstumsspirale anzuerkennen. Er entdeckt dabei auch weniger offensichtliche Implikationen, die mit der sozialen Frage zusammenhängen. Das Wirtschaftswachstum schadet nicht nur der Umwelt, sondern korrumpiert auch systematisch die gesellschaftliche Solidarität.