Das Ende des Wokeismus
Lesung mit Andreas Brenner
Freitag, 6. September 2024, 19:30 Uhr
Gespräch und Moderation: Simon Mugier
Innerhalb weniger Jahre hat sich unser öffentlich-kulturelles Leben dramatisch gewandelt. Begriffe erfahren neue Bedeutungen. Es wird gecancelt oder es werden Safe Spaces geöffnet; so wie ein Flug plötzlich von der Anzeigentafel verschwindet, so verschwinden ganz unvermittelt Vortragstitel aus den Programmen der Veranstalter. Nicht anders kann es Musikern gehen, die auf Grund ihrer Haartracht mit einem Mal als unmöglich gelten. Wer sich nicht unmöglich machen will, wird genau hinhorchen, was zu sagen opportun ist und vor allem penibel vermeiden, was in der neuen Kultur als geächtet gilt. Man muss in der neuen Kultur des Wokeismus woke sein. Womit der Wokeismus im Furor seines Cancelns auch aufräumt, das ist die Bewegung der Aufklärung. Neu gelten nicht mehr Individuen, sondern kollektive Identitäten, nicht mehr Argumente, sondern Glaubensüberzeugungen. Damit aber unterminiert die neue Kultur ihre eigene Grundlage, weswegen man bereits heute, auf dem Höhepunkt seiner Wirkung, vom Ende des Wokeismus reden kann.
Andreas Brenner: Das Ende des Wokeismus
Königshausen und Neumann, Würzburg, 2024
108 Seiten. ISBN: 978-3-8260-8740-0
Rezensionen:
Prof. Dr. Andreas Brenner ist Philosoph und Professor an der Universität Basel und an der FHNW Basel, Autor zahlreicher Bücher wie CoronaEthik (2020) Altern als Lebenskunst (2019) Wirtschaftsethik (2018), Umweltethik (2014). Er forscht zur angewandten Ethik sowie zur Phänomenologie, insbesondere Leibphilosophie.
Dr. Simon Mugier ist Dozent für Philosophie, Soziologie und Wirtschaftsethik an den Hochschulen ZHAW und FHNW sowie Kulturmitarbeiter beim KunstRaumRhein und dem Benediktinerkloster Mariastein.