Montag, 2.12.2019 um 19.30 Uhr
Ist die Menschheit noch zu retten?
Werkbesichtigung und Publikumsgespräch mit Joey Schmidt-Muller
„Kristallnacht“
An diesem schicksalsbeladenen Tag eine Kunstausstellung zu eröffnen, ist selbst schon ein Politikum und eine Konfrontation mit den langen Schatten der Vergangenheit. Joey Schmidt-Muller und die Kuratorin des KunstRaumRhein scheuen diese Gegenüberstellung nicht. Am heutigen 9. November jährt sich nicht nur zum 101. Mal die Ausrufung der «Weimarer Republik» und zum 30. Mal der Fall der Berliner Mauer, sondern vor allem zum 81. Mal die sogenannte «Reichskristallnacht», der eigentliche Beginn des Holocaust, der systematischen Vernichtung der europäischen Juden. Wir entkommen den Dämonen der Geschichte nicht.
Der 1950 geborene Schweizer Künstler sieht sich als Erbe der ab 1920 aufblühenden «Neuen Sachlichkeit», die von 1933 an als «entartet» gebrandmarkt wurde. Das künstlerische Konzept ruht auf drei Säulen: der exzellenten Maltechnik, der klaren Bildkomposition und dem nüchternen Blick in die menschliche Psyche. Das Hinschauen schmerzt, die Ästhetik der Desillusionierung gelingt gerade wegen der Detailgenauigkeit. Und dass die Ölkreide-Bilder von Joey Schmidt-Muller in Preußisch-Blau gearbeitet sind, ist eine fast schon subversive Pointe. Sie mahnt uns, der zunehmenden Gewaltbereitschaft fremdenfeindlicher Kräfte in der Welt grösste Wachsamkeit entgegenzubringen.
Wernfried Hübschmann
Vernissage Samstag, 9. November 2019
17 Uhr Ansprache
Wernfried Hübschmann
18.30 Uhr Konzert
Sergej Prokofjew Sonate Nr. 1 f-Moll, op. 80
Violine Sergio Marrini
Klavier Olaf Marggraf
Joey Schmidt-Muller
Künstler
Dorothee Deimann
Kuratorin
Wernfried Hübschmann
Ansprache
Olaf Marggraf
Klavier
Sergio Marrini
Klavier
Kassette
Joey Schmidt-Muller
Enthält 9 ausgewählte Werke im Format 23 x 23 cm & wurde in einer limitierten und nummerierten Auflage von 25 Ex. herausgegeben. Deckblatt signiert. CHF 85.- Bestellung: KunstRaumRhein, Email oder
Tel. +41 79 904 90 69
Presse
Wochenblatt
7.11.19, S. 45
Wochenblatt
14.11.19, S. 25